Nachhaltige Holznutzung heißt aktiver Naturschutz

Aufforstung

Berlin/Bad Honnef. Der Bundesrat hat am Freitag zum Entwurf einer EU-Verordnung über die Wiederherstellung der Natur Stellung genommen. Wichtige Anregungen aus den Ausschüssen der Länderkammer fanden dabei im Plenum keine Mehrheit. Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) wird sich weiter für eine sachgerechte und praxisnahe Umsetzung des Green Deal der Europäischen Union einsetzen.

Mit ihrem Verordnungsentwurf zur „Wiederherstellung der Natur“ hat die Europäische Kommission Ende Juni eine ganze Reihe von Vorschlägen gemacht, die im Rahmen des Green Deal der EU auch die Land- und Forstwirtschaft mit diversen Indikatoren erfassen. „Die EU-Kommission setzt wie schon mit ihrer Biodiversitätsstrategie auf dirigistische Vorgaben, die den Klimaschützer Holz durch drohende Nutzungsbeschränkungen im Wald gefährden. Dabei gehen Biodiversität und die Nutzung der Wälder Hand in Hand”, erklärt HDH-Präsident Johannes Schwörer. Deutschland benötige mehr Holz aus nachhaltig bewirtschafteten, heimischen Wäldern.

Bewirtschaftung ist gut für die Biodiversität

Im Falle von Nutzungsbeschränkungen im Wald drohen laut Auffassung des HDH schwere Nachteile für Klima- und Naturschutz. Zu Recht war seitens der Bundesländer daher in den Ausschüssen der Länderkammer die Forderung nach einer Folgenabschätzung und einer Machbarkeitsstudie zu den EU-Plänen laut geworden. Diese Anregung, die im Plenum keine Mehrheit fand, ist weiter zu unterstützen. „Ohne hinreichende wissenschaftliche Absicherung begeben wir uns in der Waldpolitik auf einen Blindflug mit ungewissem Ausgang. Festzuhalten bleibt, dass die Nutzung von Wäldern und eine hohe Biodiversität sich nicht widersprechen, im Gegenteil. Wie der jüngste Indikatorenbericht der Bundesregierung zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt aus dem Jahr 2019 zeigt, schneiden unsere bewirtschafteten Wälder gegenüber anderen Landnutzungsformen am besten ab. Gleichzeitig stieg die Biodiversität, wie wir meinen gerade aufgrund der aktiven Bewirtschaftung unserer Wälder. Nachhaltige Holznutzung heißt aktiver Naturschutz”, betont Schwörer. Wie bereits von renommierten Klimaforschenden festgestellt, sei aktive Waldnutzung für den Klimaschutz notwendig.

Unterstützung für zielgerichteten Waldumbau

Zur Umsetzung des nun vorgelegten EU-Verordnungsentwurfs zur Wiederherstellung der Natur soll in Deutschland laut den Plänen der Bundesregierung das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz eine wichtige Rolle spielen. Der HDH hat zum Entwurf dieses Aktionsplans Stellung bezogen und betont darin, dass bezogen auf den Wald Maßnahmen zur vermeintlichen Herstellung eines Zustandes von „Wildnis“ für den Klimaschutz kontraproduktiv sind. Gleichzeitig begrüßt der HDH die Unterstützung von Maßnahmen zur Klimaanpassung der Wälder. „Nur der umgebaute Wald liefert auch in Zukunft zuverlässig den nachwachsenden Rohstoff Holz. In der Baumartenwahl darf es angesichts der sich rasant verändernden Standortbedingungen keine Denkverbote geben. Viel Expertise ist durch Landesforschungsanstalten und Universitäten bereits vorhanden, dieses Wissen muss in Umbauprogramme und Fördermaßnahmen eingebracht werden”, mahnt der HDH in seiner Stellungnahme.