Die Pollen fliegen – Tipps für Autofahrer

Mann niest im Auto.
Niesen und Autofahren gleichzeitig – keine gute Kombination. Der Autofahrer ist abgelenkt und nicht auf den Verkehr konzentriert. Allergiker haben oft Niesattacken, das kann beim Autofahren also gefährlich werden.

Weiden in der Oberpfalz. Winter ade, willkommen Frühling – die Übergangszeit der letzten kalten Tage bringt angenehmere Temperaturen, mehr Sonnenstunden, und die Pflanzenwelt erwacht aus ihrem Winterschlaf. Blühende Bäume oder Gräser freuen aber nicht jeden – Allergiker zum Beispiel leiden jetzt wieder unter dem Pollenflug. ATU-Expertin Simone Fischl erklärt, was Allergiker selbst tun können, um bei der Fahrt nicht vom Blütenstaub gepiesackt zu werden, und warum die Wartung der Pollenfilter nicht nur für Menschen mit Heuschnupfen wichtig ist.

Frühling: des einen Freud, des anderen Leid

Wenn sich der Frühling ankündigt, fliegen die ersten Pollen. Das ist für viele Menschen ein Problem: fast jeder Siebte in Deutschland leidet an Heuschnupfen. Zudem dauert die Pollenzeit aufgrund des Klimawandels immer länger – mittlerweile zum Teil von Februar bis in den November hinein. Doch Heuschnupfen ist nicht nur lästig, sondern auch ein Sicherheitsrisiko: Tränende Augen beeinträchtigen die Sicht, Juckreiz lenkt ab. „Muss ein Autofahrer am Steuer niesen, schließt er automatisch die Augen und ist dann mehrere Meter blind unterwegs“, erklärt ATU-Expertin Fischl. „Das ist auch bei niedrigen Geschwindigkeiten sehr gefährlich.“

Pollenfilter gegen Blütenstaub

Um den Blütenstaub während der Fahrt deutlich zu reduzieren, helfen Pollenfilter, auch Innenraumfilter genannt. Sie sind Bestandteil des Lüftungssystems und filtern Staub, Pilzsporen und auch Pollen aus der Luft, bevor diese in den Innenraum des Autos gelangen können. Diese Filterfunktion lässt allerdings mit der Zeit nach. „Die Filter sollten in regelmäßigen Zeitabständen gewechselt werden – nach etwa 15.000 gefahrenen Kilometern oder einmal im Jahr“, so Fischl, „denn verschmutzte Exemplare filtern nach längerer Zeit nicht mehr zuverlässig Pollen und andere Partikel aus der Luft. Besonders empfehlenswert sind Anti-Allergiefilter, die durch eine spezielle Beschichtung im Vergleich mit einem normalen Innenraumfilter einen deutlich besseren Schutz gegen Pollen, Allergene und Feinstaub bieten“, fügt die Kfz-Meisterin hinzu. Darüber hinaus ist eine jährliche Klimaanlagendesinfektion ratsam, die das Kälte- und Lüftungssystem vor Viren, Pollen und üblem Geruch schützt.

Tipps für den Frühling – was es zu beachten gibt

Allergiker sollten freilich nicht nur auf den Pollenfilter vertrauen, sie können auch selbst einiges tun. Beim Öffnen der Türen gelangen Pollen in den Innenraum, ebenso trägt man sie an seiner Kleidung mit ins Auto. Daher ist es sinnvoll, die Polster und Fußmatten regelmäßig gründlich abzusaugen sowie Ablageflächen und Armaturenbrett abzuwischen. Jacken und Mäntel verstaut man nach Möglichkeit vor der Abfahrt im Kofferraum. „Die Fenster sollten während der Fahrt geschlossen bleiben, um den direkten Kontakt mit den Pollen zu vermeiden“, rät Simone Fischl.

Doch die kleinen Partikel sind nicht nur für Allergiker ein Problem, sondern auch für die Außenhaut des Autos: Bei starkem Pollenflug können Pollen sich als hartnäckige Kruste, die schwer zu entfernen ist, auf dem Auto festsetzen. „Mithilfe einer Oberflächenkonservierung aus Wachs schützt man den Lack und bekommt einen Pollenfilm beim nächsten Mal schneller entfernt“, so die ATU-Expertin.

Foto: ATU/Clemens Mayer